Mit wem haben Sie es zu tun... |
Wer mehr über mich, über die Christine Hidringer, und ihr Leben rund ums Schreiben erfahren möchte, dem sei dieses Interview vom Herbst 2022 ans Herz gelegt:
bei Lightbeer zu Gast: Christine Hidringer
Meine Jugend verbrachte ich im damals noch so benannten "Ochsenfurter Gau", in einem kleinen Dorf, in dem mein Vater Lehrer war. Bei ihm lernte ich lesen und schreiben und auch die Begeisterung für Bücher habe ich von ihm.
In Würzburg besuchte ich Gymnasium und Universität. Schreiben? Aber immer! Doch hatte dies nichts mit literarischem Schreiben zu tun. Tagebücher füllte ich mit meinen Aufzeichnungen, die Rückseiten von Kassenzetteln kritzelte ich mit Gedichten voll....
Die Lebensmitte hatte ich bereits überschritten, als ich auf einen Kurs im Kreativen Schreiben stieß . Damit veränderte sich mein Leben. Die Begeisterung, die mich erfasste, die Freude am eigenen Schreiben, die versuche ich nun an andere weiter zu reichen.
Zuerst – während eines Schreibseminars in Himmerod: „Worte aus der Stille“ - das leise Erschrecken darüber, was sich da meldete in mir, welche Sehnsucht sich Bahn brach. Dann das Übersetzen dieses Drängens ins praktische Leben, in einen ersten Besuch bei INKAS, dem Institut für Kreatives Schreiben in Bad Kreuznach und Bingen. Auf der Heimfahrt hiervon sang ich voller Freude, während in meinem Rückspiegel ein überwältigender Sonnenuntergang leuchtete, der wie ein Versprechen aussah.
In den folgenden zwei Jahren lernte ich die unterschiedlichsten Methoden, meinen gestalterischen Quellen näher zu kommen, sie sprudeln zu lassen. In
Zweiminutentexten, Zeilenbrüchen, Short Stories, Minidramen, Sonetten fand der Unterricht sichtbaren, lesbaren Niederschlag. Mein Schreiben, aber auch mein Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen, all das veränderte sich, wurde differenzierter und vielschichtiger. Es war ein Gefühl, als habe ein Keim in mir die harte Schale durchbrochen.